Klasse 1-2
Klasse 3-4
- Unterricht in Kombiklassen
Die Bildung von Kombiklassen hat an unserer Schule zwei Aspekte, einen organisatorischen und einen pädagogischen. Das Unterrichten in jahrgangsübergreifenden Lerngruppen stammt aus den Reformbewegungen der 1920er Jahren und hat folgende pädagogischen Ziele:
- Kinder erhalten nicht aufgrund ihres Geburtsjahrgangs, sondern aufgrund ihrer individuellen Entwicklung ein Lernangebot.
- Das bewusste Herbeiführen von Heterogenität führt zur Bildung eines Lernumfelds, in dem Kinder entsprechend ihrem Lernstand geeignete Lernpartner finden und LehrerInnen einen veränderten Blick auf die Leistungsentwicklung haben.
- Erweiterung von sozialen Kompetenzen, weil stets aufeinander Rücksicht genommen werden muss, bzw. sich gegenseitig geholfen wird.
- Verbesserung der Teamfähigkeit
- Entschärfung von Klassenwiederholungen, weil die Lerngruppe in diesem Fall bestehen bleibt.
- Der sog. Anfangsunterricht von Erstklässlern (September-Dezember) wird stark vereinfacht, weil die * Erstklässler die Unterrichtsabläufe automatisch von den Zweitklässlern übernehmen.
In Kombinationsklassen werden zwei Klassenstufen gemeinsam unterrichtet. In unserer Schule besuchen derzeit 13 Kinder die Klasse 1/ 2 und 16 Kinder die Klasse 3/4.
Der Unterricht findet je nach Inhalt und Ziel in verschiedenen Formen statt:
Abteilungsunterricht
Die Schüler einer Klasse werden nach Jahrgängen getrennt, von einem Lehrer gleichzeitig betreut. Der Lehrer unterrichtet abwechselnd einen Schuljahrgang (Abteilung) direkt, während zur selben Zeit die nicht unmittelbar unterrichteten Schüler des anderen Schuljahrgangs selbstständig (still) arbeiten. Jede Abteilung behandelt ein unterschiedliches Thema. Zwischen den Jahrgangsgruppen gibt es so etwas wie „unsichtbare Wände“. Bei bestimmten Tätigkeiten, die gemeinsam durchgeführt werden, wendet sich der Lehrer an alle Kinder.
Jahrgangsübergreifender Unterricht
Schüler mehrerer Schuljahrgänge werden auf unterschiedlichen Ausbildungsniveaus gemeinsam zu demselben Thema unterrichtet.
Dabei unterscheidet man drei Varianten:
„Leistungshomogenität“:
Es werden Gruppen von Kindern werden gebildet, die bezüglich ihres Leistungsvermögens einigermaßen gleich sind; solche Gruppen setzen sich aus Kindern verschiedener Jahrgänge zusammen. Leistungshomogene Gruppen kann es schulfachbezogen aber auch schulfachübergreifend geben. Der Lehrer arbeitet abwechselnd ausschließlich mit einer Gruppe, während die anderen Stillarbeit erledigen. Bei bestimmten Tätigkeiten, die gemeinsam durchgeführt werden, wendet sich der Lehrer an alle Kinder, charakteristisch ist jedoch die Einteilung nach Leistungsgruppen.
„Gewollte Heterogenität“:
Möglichst oft arbeiten Kinder unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Leistungsfähigkeit zusammen. Sie sollen viel voneinander lernen und auch das Arbeiten mit wechselnden Partnern üben. Während der Lehrer sich einer Gruppe zuwendet, arbeiten die anderen gemeinsam an Aufgaben bzw. Themen, die ihrer Gruppe aufgetragen wurden. Bei bestimmten Tätigkeiten, die gemeinsam durchgeführt werden, wendet sich der Lehrer an alle Kinder, charakteristisch ist jedoch die Einteilung nach altersgemischten Gruppen, die so weit wie möglich selbstständig und entdeckend lernen sollen.
„Betonte Individualisierung“:
Der Lehrer versucht, jedes Kind auf seinem eigenen, individuellen Lernweg zu begleiten. Er entwickelt gemeinsam mit ihm einen Lernplan, der auf den individuellen Leistungs- und Entwicklungsstand des Kindes angepasst ist. Es kommt vor, dass mehrere Kinder dieselben Aufgaben bearbeiten, auch zur selben Zeit. Bei bestimmten Tätigkeiten, die gemeinsam durchgeführt werden, wendet sich der Lehrer an alle Kinder. Charakteristisch ist jedoch die Arbeit nach individuellen Plänen für jedes Kind.